Auch in diesem Jahr standen der RC Zürich Zoo gemeinsam mit dem RC Thusis, dem RC Zürich Zürichberg und dem Rotaract Zürich im Einsatz für die Alte Averserstrasse. Am 1. und 2. September wurde unter Anleitung von Ivano Iseppi, Hansjürg Jenny und Oskar Hugentobler wichtige Arbeiten zum Erhalt, zur Instandsetzung und Sicherung des Weges geleistet – und dies am Samstag bei garstigem Wetter mit Regen und Schnee bei Temperaturen um null Grad.
Folgende Arbeiten standen dieses Jahr auf dem Programm:
- Letziwald: Aufrichten von bestehenden, schiefen Wehrsteinen und Versetzen von neuen Wehrsteinen
- Valle di Lei Stutz: Ausjäten von Gehölzansamungen im Strassentrassee (siehe Foto).
- Bouldererweg: Richten und neu befestigen von losen, abgerutschten und wackelnden Steinstufen.
- Gianda Manedla: Richten und neu befestigen von losen und wackelnden Steinstufen.
- Diverse Wanderwegverbindungen: Ausschneiden von einwachsenden Gehölzen.
- Freilegen und je nach dem auch neuer Aufbau von Trockenmauern (die aber aufgrund des Dauerregens am Samstag doch dann mehr Nassmauern waren…)
Aufgrund des schlechten Wetters entschieden die Organisatoren, den Einsatz im Feld am Samstag etwas kürzer zu halten und vor dem gemeinsamen Suppen-Lunch, der in den Nachmittag verlegt worden war, noch die Staumauer am Valle di Lei zu besichtigen: Nicht nur für die Kinder in der Gruppe ein spannendes und lehrreiches Erlebnis!
Der nachstehende Bericht vom Freitagseinsatz von Florence Häcki, die mit der ganzen Familie zwei Tage lang im Einsatz stand, zeigt, weshalb sich eine aktive Teilnahme an diesem Projekt für alle lohnt:
Einsatzbericht Freitag, 1. September 2017
Treffpunkt 08.30 Uhr in Cröt. Bei der Ankunft regnete es in Strömen und man sah nur die aufkolonnierten Autos der Einsatztruppe. Niemand wollte bei diesem Wetter draussen warten. Schliesslich gingen wir alle zusammen zu Bruno Loi in die Küche und machten bei einem Kaffee die Lagebesprechung. Nachdem es sogar leicht zu schneien begann, kamen die ersten Zweifel auf, ob ein Einsatz überhaupt möglich sei. Hermann Delliehausen liess sich vom garstigen Wetter nicht beirren und sagte: „Jetzt sind wir alle hier und da wollen wir auch etwas arbeiten“. Gemäss Ivano Iseppi, Präsident der Thusner Rotarier sollte der Regen bald nachlassen. Also tranken wir unseren Kaffee aus und machten uns auf den Weg taleinwärts. Kurz vor der Lezibrücke parkierten wir unsere Fahrzeuge, zogen unsere Regenjacken und -hosen (sofern vorhanden) an und wurden von Ivano Iseppi und Hansjürg Jenny instruiert und mit Werkzeugen (Pickeln, Schaufeln, Schlegel und Hebeeisen) ausgestattet. Unsere Aufgabe war es die Wehrsteine entlang der alten Averserstrasse zu richten. Das schien auf den ersten Blick keine Herkulesaufgabe zu sein. Als wir uns den ersten schief stehenden Wehrstein vornahmen, merkten wir rasch, dass fast wie beim Eisberg im Wasser nur ein kleiner Teil des ganzen Steines aus der Erde ragte. Mit Pickel, Schaufel und Hebeeisen machten wir uns daran, sämtliche Wehrsteine zu richten, wo nötig komplett auszugraben und neu zu versetzen (um den Abstand von viereinhalb Metern einzuhalten). Glücklicherweise hörte es bereits nach einer knappen halben Stunde auf zu regnen und wir konnten uns der Regenbekleidung entledigen. Statt vom Regen wurden wir bald vom Schwitzen nass. Einzelne Wehrsteine - nomen est omen - setzten sich derart zur Wehr, dass es manchmal den vollen Einsatz von bis zu drei oder gar vier Personen brauchte, um die Steine freizulegen und aus der Erde zu hieven.
Am Mittag ging es zurück zu Paola und Bruno Loi, die uns mit feiner Pasta und Salaten verköstigten, so dass wir gestärkt in den Nachmittageinsatz gehen konnten, um uns der restlichen Steine anzunehmen. Am Abend verliessen wir die alte Averserstrasse müde aber nicht ohne Stolz, hatten wir doch rund 30 bis zu 80kg schwere Wehrsteine gerichtet bzw. neu versetzt.
Um halb sieben trafen wir uns auf der italienischen Seite der Val di Lei-Staumauer bei Valentino und liessen den Tag bei einem ausgiebigen und feinen italienischen Nachtessen ausklingen.
Fazit nach Tag 1: Wie von Ivano Iseppi vorhergesagt, konnten wir bei trockener Witterung und zeitweise sogar bei Sonnenschein arbeiten. Trotz anstrengender Arbeit war die Stimmung toll. Das Nachtessen bei Valentino war das Highlight und es verliess wohl kein Rotarier das Restaurant ohne mindestens einen der hausgemachten Schnäpse probiert zu haben. Viva! (Florence Häcki, RC Zürich Zoo)
Der Bericht von Oskar Hugentobler, den er für die Publikation im "Pöstli" geschrieben hat, findet sich unter den Anhängen (Verregneter Frondienst).
Und wir alle sehen uns hoffentlich wieder im nächsten Jahr wenn es heisst, den Einsatz an der Alten Averserstrasse zu leisten. Im 2018 findet dieses Hand-on Projekt am 31.8. und 1.9. statt.